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Mein Schreibort

Manchmal werde ich gefragt, ob ich nicht einen Geheimtipp abgeben könnte, worauf es denn ankommt, wenn man endlich den Traum vom eigenen Buch verwirklichen möchte. Ich komme dann meist ziemlich schnell auf den Platz zum Schreiben zu sprechen. Denn nach der Leidenschaft, sich in Worte hinein plumpsen zu lassen, als wären es kuschelige Kissen, spielt der Ort, an dem ich schreibe, eine wichtige Rolle.
Ich sitze dabei gerne an einem weißen Tisch, auf dem sich absolut nichts befindet, das mich ablenken könnte. Vor mir das Notebook ohne Internet. Mein Blick ist vom alltäglichen Wohnumfeld abgewandt und richtet sich auf die Schönheiten der Natur.
Ich kehre dem Alltag wortwörtlich den Rücken zu.
Besonders angenehm ist es, wenn ich dabei auf einer Terrasse in frischer Luft sitze und den zwitschernden Schwalben lauschen kann. Noch schöner, wenn in der Ferne das Meer funkelt. Aber es funktioniert auch an jedem anderen Tisch, an dem nichts anderes erledigt wird. Die zugewiesene Funktion heißt "Schreiben".
Der Anblick des Tisches funktioniert wie ein pawlowsches Glöckchen. Es kribbelt augenblicklich in den Fingerspitzen.
Leider steht zwischen dem Tisch und mir allzu oft der Alltag mit all seinen Erfordernissen. Aber wenn nicht, dann ...